Soziale Projekte für Gambia e.V Rechtsanwältin Marika Bjick Ferdinand-Lassalle-Straße 18 04109 Leipzig Deutschland +49 341 213 19 79

Land und Leute

Die Ufer des Gambiaflusses sind schon Jahrhunderte lang bewohnt. Erste Funde stammen aus der Zeit von ca. 2.000 vor Christi Geburt. Mit der Gründung des Ghanareiches durch die Sonikhen entstand etwa zum Ende des 3. Jahrhunderts die erste große westafrikanische Zivilisation. Im 11. Jahrhundert erreichte der Islam Senegambia und es entwickelte sich das Islamische Tekrurreich. Anfang des 13. Jahrhunderts übernahm das Volk der Mandinga die Herrschaft und gründete das Malireich. Seine große Blüte erlebte dieses Reich bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Es umfasste das Gebiet zwischen den Flüssen Niger, Senegal und Gambia. Dann übernahm die Songhai- Dynastie die Macht bis zum Ende des 16. Jahrhunderts.

Zur gleichen Zeit fingen die europäischen Länder mit der Ausbeutung dieses Teils der Welt an, welche speziell mit dem Sklavenhandel eine dramatische Gestalt annahm. Das erste portugiesische Sklavenschiff fuhr schon Anfang des 16. Jahrhunderts von Westafrika nach Amerika. Der Sklavenhandel war Teil eines Dreieckhandels: Europäische Waren wurden gegenafrikanische Sklaven getauscht, diese Wiederum wurden bei Händlern aus der Karibik gegen Zucker, Rum und Tabak eingetauscht.

Es waren hauptsächlich Portugiesen, Niederländer und Franzosen, die den gewinnträchtigen Handel mit – wie es hieß – „Lebendem Ebenholz“ oder „Schwarzem Elfenbein“ trieben. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts wurden schätzungsweise 20 Millionen (!) Sklaven in die Neue Welt verschifft. Der Gambiafluss bildete eine der wichtigsten Transportwege, um Sklaven aus dem afrikanischen Binnenland an die westafrikanische Küste zu verschleppen.

Senegambia wurde 1768 die erste britische Kronkolonie in Afrika. Bereits im Jahr 1807 verbot England die Sklaverei auf seinem gesamten Hoheitsgebiet. 1848 folgte Frankreich im Senegal diesem Verbot. Im 18. Und 19. Jahrhundert rivalisierten die Engländer und Franzosen miteinander um die Herrschaft im Senegambiagebiet. Es waren unruhige Zeiten für die Region mit zahlreichen Auseinandersetzungen und permanenten Unruhen bis letztendlich die Ländergrenzen festgelegt waren. Ab 1904 bildeten der Senegal und The Gambia jeweils einen getrennten Staat in den heutigen Grenzen. Die britische Zwangsherrschaft dauerte bis zum 18. Februar 1965 als Gambia schließlich als unabhängiges Land in den Commonwealth aufgenommen wurde.

Am 24. April 1970 wurde die Republik in Gambia ausgerufen. Präsident wurde damals Sir Dawda Kairaba Jawara, unter dessen Herrschaft das Land aufblühte und sich in vielfältiger Weise entwickelt hat.

Im Oktober 1980 versuchten marxistische Gruppierungen die Macht zu ergreifen. Dies jedoch scheiterte. Ein Jahr später wurde ein zweiter Putschversuch unternommen. Hieraus entstand ein Volksaufstand, der auf blutige Weise mit der Hilfe Senegals unterdrückt wurde.

Infolge dieser Ereignisse wurde im Dezember 1981 der Senegambia-Bund gegründet. Durch diesen Zusammenschluss sicherte sich Gambia die militärische Unterstützung und die wirtschaftliche Kooperation des Senegals. 1989 wurde dieses Bündnis wieder aufgehoben.

Im Juli 1994 kam es zu einem erneuten militärischen Putsch, um der Korruption mit Staatsgeldern ein Ende zu machen. Der über 70-jährige Präsident Jawara und seine Bürgerregierung flohen nach 29-jähriger Herrschaft, unter dem Druck der Arme, ins Ausland. Der damals 29-jährige Berufssoldat Leutnant Yahya Jammeh war der Führer des Staatsstreiches. Unter seiner Führung formierte sich eine Übergangsregierung, die neue Parlamentswahlen vorbereitete.

Ende 1996 wurde dann in demokratischer Wahl Kolonel a.D. Yahya Jammeh erstmals zum Präsidenten gewählt. 1997 erfolgten dann erstmals Parlamentswahlen.

Die Menschenrechte in Gambia sind verfassungsmäßig geschützt und im Allgemeinen herrscht gesellschaftliche, politische und religiöse Toleranz. Hierbei übt Gambia eine Vorbildfunktion für zahlreiche Länder Afrikas aus.

Bilder sagen oft mehr als Worte: