Soziale Projekte für Gambia e.V Rechtsanwältin Marika Bjick Ferdinand-Lassalle-Straße 18 04109 Leipzig Deutschland +49 341 213 19 79

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Sarjo braucht Hilfe


youtube-video_868.pngBei unserem Besuch im November 2015 wurden wir an der Schule in Kusamai auf Sarjo, einen Jungen mit einer Behinderung, aufmerksam. Er robbte unglaublich flink auf Knien durchs Klassenzimmer. Sein linkes Bein ist verkürzt und der Fuß nach hinten gedreht. Er hat einen Klumpfuß. Es gab bei der Geburt Probleme, und da es keine ärztliche Betreuung gibt, wuchs er so heran.

Wir listen hier die Geschichte um Sarjo chronologisch auf (bitte von unten nach oben lesen):

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Mai 2016
Peter, unser Koordinator in Gambia, kümmert sich darum. Doch wie immer, es ist mit einem Besuch und stundenlangem Warten nicht getan.

Zwischenzeitlich ist das Röntgenbild* gemacht. Nun muss das Krankenhaus noch bestätigen, dass eine solche Operation in Gambia nicht möglich ist. Ansich ganz einfach. Doch die Verwaltung wollte einen offiziellen Brief von uns aus Deutschland haben, in dem wir unseren Verein vorstellen und das Prozedere erklären.

Wenn die Bestätigung des RVTH vorliegt, wird Mr. Fatty einen Bericht mit Röntgenbild ans "Friedensdorf International" nach Deutschland schicken, die dann die Möglichkeiten aus ärztlicher Sicht - und was die Kapazitäten anbelangt - prüfen werden.

* Das Röntgenbild ist nicht der Fuß von Sarjo. Aus Schutzgründen verwendeten wir lediglich ein Beispielbild.


März 2016

Am nächsten Morgen stellten wir Sarjo Mr. Fatty vor und er meinte, es sei ein klarer Fall für eine Behandlung in Deutschland.

Er machte einige Fotos, nahm Sarjios Daten auf. Dann bat er uns, ein aktuelles Röntgenbild und eine Einschätzung, ob eine solche Operation in Gambia durchgeführt werden kann, vom besten Krankenhaus in Gambia, dem RVTH (Royal Victoria Teaching Hospital) in Banjul, zu besorgen.

Dieses Krankenhaus ist stets überlastet und die Wahrscheinlichkeit, einen schnellen Termin zu erhalten, ist gleich Null.

So sprachen wir wieder mit unserer Bekannten Birgit, die in Tanjie ein health center betreibt und mit dem RVTH sehr gut zusammenarbeitet, und baten sie, uns eine "Türe zu öffnen", damit die Untersuchung schneller gehen kann.


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März 2016
Wir übernachteten bei Helene, einer deutschen Künstlerin, die uns liebevoll bei sich aufnahm.

März 2016
In Gambia angekommen, diesmal hatten wir nur eine Woche Zeit, galt es, zunächst mit Sarjos Eltern zu sprechen, ob sie, falls eine solch schwierige Behandlung in Deutschland möglich wäre, einer solchen für Sarjo überhaupt zustimmen würden.

Wir fuhren in das Compound der Familie, schilderten die Möglichkeiten, wiesen aber auch auf Schwierigkeiten und Risiken hin. Sie waren einverstanden und danken uns für unser Engagement.

Der Kleine wurde noch kurz mit Essen versorgt, gewaschen, dann wurde die frisch gewaschene neue Schuluniform angezogen und es ging mit dem Auto nach Kololi, das an der Küste liegt.

Hawa, unsere Headmistress und sein Bruder begleiteten ihn.

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Februar 2016
Das Friedensdorf International hat in diesen problembehafteten Ländern Repräsentanten, so auch in Gambia.

Wir nahmen mit Mr. Fatty, von "Project Aid The Gambia" von Deutschland aus Kontakt auf und vereinbarten einen Besuch mit dem kleinen Sarjo, dann, wenn wir im März 2016 wieder in Gambia sind.

Dezember 2015 - Januar 2016
Als wir wieder zu Hause waren, starteten wir eine Netzwerkaktion per Mail und Facebook. Wir baten um Gedanken, Ideen und Kontakte, wie Sarjo geholfen werden kann. Die Resonanz darauf war groß.

Allen Hinweisen gingen wir nach, sprachen mit Krankenhäuser und deren Spezialisten, den Fachärzten.

Viele Verzweigungen mündeten schließlich beim "Friedensdorf International e.V.".

Dieser Verein wurde am 6. Juli 1967 von Oberhausener Bürgern anlässlich des Sechs-Tage-Krieges gegründet und ist eine Hilfseinrichtung in Oberhausen und Dinslaken. Sie holt kranke und verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Behandlung und Versorgung nach Deutschland. Nach Abschluss der Maßnahmen kehren die Kinder zu ihren Familien zurück.


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November-2015
Birgit, eine gute Freundin die wir seit vielen Jahren kennen, hat in Tanjie ein kleines Health Center. Sie hatte uns schon etliche Male geholfen, so auch diesmal.

Aus ihren Beständen überließ sie uns einen Kinderrollstuhl, der allerdings doch noch etwas zu groß für Sarjio ist. Dennoch, die Freude war groß, und mit Stolz ließ er sich damit "chauffieren".

Birgit übergab uns auch noch Krücken für Kinder, doch auch die waren noch zu groß.

November-2015
Hier sieht man, dass das linke Bein schwächer ausgeprägt ist als das rechte und wie der Fuß verdreht ist.

Die Hosen sind an den Knien zerschlissen, darunter hat sich feste, fast schon eine Hornhaut gebildet.

Was uns sehr bewegt hatte: Er ist in keiner Weise aus der Klassengemeinschaft ausgegrenzt. Die Kinder gehen mit ihm ganz normal um. Hawa sagte uns: Behinderte Menschen seien in ihrer Gesellschaft etwas Besonderes, denen man mit großem Respekt und Achtung begegnen muss.


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November-2015
Sarjo ist vier Jahre alt, und wie uns die Lehrerin sagte, ein sehr wacher und intelligenter Junge.
Jeden Morgen trägt ihn Hawa, die Headmistress von Kusamai, von zu Hause einen knappen Kilometer zur Schule und nach Unterrichtsende wieder heim.

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